Hallo, mein lieber Lerntutor-Schüler! Als dein Prof. Dr. für Bestnoten helfe ich dir gerne dabei, die Themen der Analyse mit Rechnung von Aufgabe 22-30 aus dem Übungsskript 2025 glasklar zu verstehen. Wir zerlegen jedes Thema so, als wäre es dein erstes Mal, und bauen es Stück für Stück auf. Denk dran: Active Recall und Spaced Repetition sind dein Schlüssel zum Erfolg!
Hier sind die zentralen Themen und Rechnungen:
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### **Aufgabe 22: Break-Even-Analyse**
1. **Kontext (Warum ist das wichtig?)**
* Stell dir vor, du gründest ein Unternehmen. Bevor du auch nur einen Cent Gewinn machst, musst du erst mal alle Kosten decken. Die Break-Even-Analyse hilft dir genau dabei herauszufinden, wie viel du mindestens verkaufen musst, damit du weder Verlust noch Gewinn machst. Es ist ein fundamentales operatives Controlling-Instrument zur Gewinnsteuerung und Existenzsicherung [1, 2].
2. **Einfache Definition (Was ist das genau?)**
* Der **Break-Even-Punkt (Gewinnschwelle)** ist der Punkt, an dem die gesamten Einnahmen (Umsatz) genau den gesamten Kosten entsprechen. Ab diesem Punkt beginnt dein Unternehmen, Gewinn zu machen [3].
3. **Praxisbeispiel**
* Ein Händler für Bademode [4] möchte wissen, wie viele Badehosen er verkaufen muss, um seine Fixkosten (z.B. Ladenmiete, Gehälter) zu decken. Er weiß, wie viel er pro Badehose nach Abzug der direkten Kosten (Material, Nähen) übrig behält (Stückdeckungsbeitrag). Wenn er 1.000 Stück verkauft, erreicht er seine Gewinnschwelle [4, 5].
4. **Rechnung**
* **Break-Even-Menge (xBEP)**: Die Anzahl der Stücke, die verkauft werden müssen.
`xBEP = Fixkosten / Stückdeckungsbeitrag` [6, 7]
* **Break-Even-Umsatz (UBEP)**: Der Umsatz, der am Break-Even-Punkt erzielt wird.
`UBEP = Break-Even-Menge * Verkaufspreis pro Stück` [7, 8]
Alternativ: `UBEP = Gesamtkosten am Break-Even-Punkt (KBEP)` [3, 6-8].
5. **Merkhilfe**
* **"Break-Even = Nullpunkt!"** – Stell dir vor, du läufst Marathon. Der Break-Even ist der Punkt, an dem du deine ganze bisherige Anstrengung (Kosten) wieder reingeholt hast und ab jetzt jeder Schritt purer Gewinn ist. Du hast den "Bauchladen leer", aber dein "Geldbeutel ist voll genug", um alles bezahlt zu haben.
6. **Prüfungsfrage**
* "Wie hoch muss die Absatzmenge für das Produkt A in der nächsten Periode mindestens sein, damit das Unternehmen Gewinn erzielt?" [9-14] – Klassischerweise musst du hier den Break-Even-Punkt berechnen.
7. **Wiederholungs-Tipp**
* Rechne die Aufgaben 5 und 14 aus dem "Übungsaufgaben zur Deckungsbeitragsrechnung (855)" [4, 5, 15, 16]. Geh die Schritte immer laut durch und erklär dir selbst, was du da gerade berechnest. Das trainiert dein "Active Recall".
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### **Aufgabe 23: Vollkosten- vs. Teilkostenrechnung**
1. **Kontext (Warum ist das wichtig?)**
* Im Controlling geht es darum, die Kosten eines Produkts oder einer Dienstleistung so genau wie möglich zu erfassen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Aber wie ordnet man Kosten zu, die nicht direkt einem Produkt zuzuordnen sind (Gemeinkosten)? Hier kommen Voll- und Teilkostenrechnung ins Spiel, wobei die Teilkostenrechnung für kurzfristige Entscheidungen oft die bessere Wahl ist [17].
2. **Einfache Definition (Was ist das genau?)**
* **Vollkostenrechnung**: Alle Kosten, also sowohl die direkt zurechenbaren **variablen Kosten** (z.B. Material) als auch die indirekten **fixen Kosten** (z.B. Miete, Gehälter), werden auf die Produkte verteilt [18, 19]. Sie ermittelt die "Selbstkosten" pro Stück [20, 21].
* **Teilkostenrechnung (Deckungsbeitragsrechnung)**: Nur die **variablen Kosten** werden direkt den Produkten zugerechnet. Die **fixen Kosten** werden gesammelt und erst in einem späteren Schritt vom Gesamtdeckungsbeitrag abgezogen [17, 22]. Der **Deckungsbeitrag** zeigt dir, wie viel ein Produkt zur Deckung der Fixkosten "beiträgt" [22, 23].
3. **Praxisbeispiel**
* Ein Unternehmen überlegt, einen Zusatzauftrag anzunehmen [24].
* **Vollkostenrechnung würde sagen**: "Der Preis des Zusatzauftrags ist niedriger als unsere Selbstkosten, also machen wir Verlust." – Das wäre irreführend, da die fixen Kosten ja sowieso anfallen.
* **Teilkostenrechnung würde sagen**: "Der Preis des Zusatzauftrags deckt unsere variablen Kosten und trägt sogar noch zum Deckungsbeitrag bei, der hilft, unsere fixen Kosten zu decken. Solange wir freie Kapazitäten haben, nehmen wir den Auftrag an, auch wenn der Stückpreis unter den Vollkosten liegt." Dies ist das rationalere Vorgehen für kurzfristige Entscheidungen [24].
4. **Rechnung**
* **Stückdeckungsbeitrag (db)**:
`db = Verkaufspreis (p) - variable Stückkosten (kv)` [22, 23, 25]
* **Gesamtdeckungsbeitrag (DBgesamt)**:
`DBgesamt = Umsatz (U) - gesamte variable Kosten (Kv)` [22, 23, 26-29]
* **Betriebsergebnis (BE)**:
`BE = Gesamtdeckungsbeitrag (DBgesamt) - Fixkosten (Kf)` [26, 27, 30-32]
5. **Merkhilfe**
* **"Voll = Alles rein, auch die 'Bremser' (Fixkosten), macht trügerische Aussagen."** Denk an einen überfüllten Bus, wo auch Leute mitfahren, die gar nicht bezahlen.
* **"Teil = Nur das, was sich bewegt (variabel), zeigt, was wirklich übrig bleibt, um die 'Bremser' zu decken."** Hier fahren nur die Leute mit, die auch wirklich zur Fahrt beitragen.
6. **Prüfungsfrage**
* "Soll eines der Produkte (A, B, C oder D) kurzfristig aus dem Absatzprogramm eliminiert werden?" [10, 12-14, 33] – Hier musst du die Teilkostenrechnung anwenden, um die richtige Antwort zu geben!
7. **Wiederholungs-Tipp**
* Nimm dir Aufgabe 23 aus dem Übungsskript 2025 [24] und rechne sie durch. Die Gegenüberstellung von Voll- und Teilkostenrechnung bei einem Zusatzauftrag verdeutlicht den Kernunterschied dieser beiden Ansätze perfekt.
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### **Aufgabe 24 & 25: Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung**
1. **Kontext (Warum ist das wichtig?)**
* Im realen Geschäftsleben sind Fixkosten nicht alle gleich. Manche Fixkosten entstehen, weil ein bestimmtes Produkt existiert, andere, weil eine Produktgruppe existiert, und wieder andere, weil das ganze Unternehmen existiert. Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung hilft dir, diese verschiedenen "Fixkosten-Ebenen" transparent zu machen und präzisere Aussagen über die Profitabilität zu treffen [21, 34].
2. **Einfache Definition (Was ist das genau?)**
* Die **mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung** ist eine detailliertere Version der Deckungsbeitragsrechnung. Sie unterteilt die fixen Kosten in verschiedene Stufen (z.B. Produktfixkosten, Produktgruppenfixkosten, Bereichsfixkosten, Unternehmensfixkosten). Jede Stufe bildet einen Deckungsbeitrag (DB I, DB II, DB III, usw.), der angibt, wie viel nach Abzug der jeweiligen Kostenstufe noch zur Deckung der darüber liegenden Fixkosten übrig bleibt [17].
3. **Praxisbeispiel**
* Stell dir eine große Bäckereikette vor, die verschiedene Produkte (Brötchen, Kuchen, Torten) in mehreren Filialen verkauft.
* **DB I (Produkt-DB)**: Verkaufspreis der Brötchen minus variable Kosten (Mehl, Wasser, Hefe).
* **DB II (Produktgruppen-DB)**: DB I minus fixe Kosten, die nur für Brötchen anfallen (z.B. spezielle Backformen für Brötchen, die nur dafür verwendet werden).
* **DB III (Filial-DB)**: DB II minus fixe Kosten der Filiale (Miete für die Filiale, Gehalt des Filialleiters).
* **DB IV (Unternehmens-DB)**: DB III minus fixe Kosten der Zentrale (Gehalt der Geschäftsführung, Marketing für die gesamte Kette).
* So siehst du genau, welches Produkt oder welche Filiale wie viel zum Gesamtgewinn beiträgt.
4. **Rechnung**
* Die Berechnung erfolgt schrittweise (retrograd), indem du von den Umsatzerlösen (U) zuerst die variablen Kosten und dann sukzessive die verschiedenen Kategorien der fixen Kosten abziehst, um die Deckungsbeiträge der einzelnen Stufen zu ermitteln [17]:
`Umsatzerlöse`
`- variable Kosten`
`= Deckungsbeitrag I`
`- produktfixe Kosten`
`= Deckungsbeitrag II`
`- produktgruppenfixe Kosten`
`= Deckungsbeitrag III`
`- bereichsfixe Kosten`
`= Deckungsbeitrag IV (Unternehmensdeckungsbeitrag)`
`- unternehmensfixe Kosten`
`= Betriebsergebnis`
5. **Merkhilfe**
* **"Stufenweise = Treppensteigen zum Gewinn!"** Jede Stufe auf der Treppe deckt eine andere Art von Fixkosten ab. Oben angekommen, weißt du, wie viel Gewinn du wirklich machst.
6. **Prüfungsfrage**
* Könnte eine Aufgabe sein, in der eine Tabelle mit Umsätzen und verschiedenen Kostenarten für Produkte und Bereiche gegeben ist. Du sollst dann die Deckungsbeiträge auf verschiedenen Stufen berechnen und interpretieren, z.B. ob ein Produkt trotz eines positiven DB I langfristig profitabel ist oder ob es aus dem Sortiment genommen werden sollte.
7. **Wiederholungs-Tipp**
* Übe Aufgaben, bei denen du Fixkosten verschiedenen Ebenen zuordnen musst, wie in Aufgabe 24 des Übungsskripts 2025 [21, 34]. Das hilft dir, das Konzept der "Stufen" zu verinnerlichen und die Bedeutung der einzelnen Deckungsbeiträge zu verstehen.
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### **Aufgabe 26: Kosten-Sudoku**
1. **Kontext (Warum ist das wichtig?)**
* Das "Kosten-Sudoku" ist eine hervorragende Übung, um dein Verständnis für die grundlegenden Zusammenhänge in der Kostenrechnung zu festigen. Es zwingt dich, die gelernten Formeln und Beziehungen zwischen Größen wie Menge, Kostenarten, Deckungsbeiträgen und Ergebnissen aktiv anzuwenden und logisch zu denken.
2. **Einfache Definition (Was ist das genau?)**
* Ein Kosten-Sudoku ist keine eigenständige Controlling-Methode, sondern ein Übungsformat, das dich herausfordert, fehlende Werte in einer Kostentabelle zu ergänzen. Du musst dabei die Zusammenhänge und Formeln der Kostenrechnung nutzen, oft unter Annahme eines linearen Kostenverlaufs (d.h., variable Stückkosten sind konstant, Fixkosten sind insgesamt konstant) [35].
3. **Praxisbeispiel**
* In Aufgaben wie Aufgabe 20 der Lehmann GmbH [36-40] werden Tabellen mit verschiedenen Beschäftigungsgraden und teilweise fehlenden Werten für Mengen, Kostenarten, Deckungsbeiträge und Betriebsergebnisse präsentiert. Du musst dann die Lücken füllen, indem du z.B. von Gesamtvariablen Kosten auf variable Stückkosten schließt oder von Gesamtdeckungsbeitrag und Fixkosten auf das Betriebsergebnis.
4. **Rechnung**
* Du nutzt alle grundlegenden Formeln der Kostenrechnung:
* `Variable Gesamtkosten = Variable Stückkosten * Menge`
* `Gesamtkosten = Fixkosten + Variable Gesamtkosten`
* `Umsatzerlöse = Preis pro Stück * Menge`
* `Stückdeckungsbeitrag = Preis pro Stück - Variable Stückkosten`
* `Gesamtdeckungsbeitrag = Stückdeckungsbeitrag * Menge` oder `Umsatzerlöse - Variable Gesamtkosten`
* `Betriebsergebnis = Gesamtdeckungsbeitrag - Fixkosten`
* Wichtig ist der **lineare Kostenverlauf**: Variable Stückkosten bleiben pro Stück immer gleich, und die gesamten Fixkosten bleiben unverändert, unabhängig von der produzierten Menge [35].
5. **Merkhilfe**
* **"Kosten-Sudoku = Formel-Puzzle!"** Jede Zahl hat ihren festen Platz, und du füllst die Lücken mit den richtigen Formeln und logischem Denken. Wenn du eine Lücke nicht füllen kannst, such nach einer anderen, die dir neue Informationen für die erste gibt.
6. **Prüfungsfrage**
* "Ergänzen Sie die fehlenden Angaben in der nachstehenden Tabelle. Gehen Sie von einem linearen Kostenverlauf aus!" [35]
7. **Wiederholungs-Tipp**
* Nimm dir die Tabelle aus Aufgabe 26 [35] und fülle sie aus. Dann schau dir die Musterlösung von Aufgabe 20 [36-40] an, um deine Denkweise zu überprüfen. Übe diese Art von Aufgabe, bis du die Zusammenhänge blind beherrschst.
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### **Aufgabe 27: Sortimentsstrukturanalyse**
1. **Kontext (Warum ist das wichtig?)**
* Ein Unternehmen hat oft nicht nur ein Produkt, sondern ein ganzes Sortiment. Die Sortimentsstrukturanalyse hilft dir als Controller, zu entscheiden, welche Produkte gut laufen und welche vielleicht eingestellt werden sollten – aber Vorsicht! Manchmal trägt ein Produkt, das auf den ersten Blick schlecht aussieht, indirekt zum Erfolg anderer Produkte bei. Hier ist kritisches Denken gefragt [41-50].
2. **Einfache Definition (Was ist das genau?)**
* Die **Sortimentsstrukturanalyse** bewertet die Profitabilität jedes einzelnen Produkts oder jeder Produktgruppe innerhalb des gesamten Produktportfolios eines Unternehmens. Ziel ist es, das optimale Sortiment zu finden, das den Unternehmensgewinn maximiert, unter Berücksichtigung aller relevanten Kosten und möglichen Verbundeffekte.
3. **Praxisbeispiel**
* Ein Unternehmen hat die Produkte A, B und C [50]. Produkt C macht auf dem Papier Verlust. Der Kostenrechner will es streichen. Der Verkaufsleiter widerspricht, weil ohne C eventuell auch der Absatz von A und B leidet (z.B., weil Kunden das "Gesamtpaket" erwarten). Oder die fixen Kosten von C würden nach dem Wegfall von C einfach auf A und B umgelegt, was diese unprofitabler machen könnte. Die Analyse muss hier tiefer gehen, um die wahren Auswirkungen zu verstehen.
4. **Rechnung**
* Hier kommt die **mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung** (siehe Aufgaben 24/25) zur Anwendung. Du berechnest für jedes Produkt den Stückdeckungsbeitrag und dann die Deckungsbeiträge auf weiteren Stufen (Produktgruppe, Bereich, Unternehmen).
* Du musst die Erlöse und variablen Kosten pro Produkt erfassen.
* Die fixen Kosten werden den Ebenen zugeordnet, wo sie verursacht werden (z.B. produktfixe Kosten, produktgruppenfixe Kosten, unternehmensfixe Kosten).
* `Produkt A: Erlöse - Variable Kosten = DB I_A`
* `Produkt B: Erlöse - Variable Kosten = DB I_B`
* `Produkt C: Erlöse - Variable Kosten = DB I_C`
* Dann werden die übergeordneten Fixkosten stufenweise abgezogen, um den Gesamtgewinn zu ermitteln. Bei der Entscheidung über die Eliminierung eines Produkts ist entscheidend, welche **Fixkosten wirklich wegfallen würden** und ob es **Verbundeffekte** gibt (z.B. zieht Produkt C Kunden an, die dann auch A und B kaufen) [51, 52].
5. **Merkhilfe**
* **"Sortiment = Puzzle!"** Jedes Produkt ist ein Puzzleteil. Passt es ins große Bild? Macht es Sinn, es zu behalten, auch wenn es alleine nicht glänzt? Denk daran: Nicht jedes Produkt, das einen scheinbaren Verlust macht, sollte eliminiert werden. Manchmal sind es "Zugpferde" oder "Füllerprodukte".
6. **Prüfungsfrage**
* "Dem Chef eines Unternehmens werden sechs Wochen vor Ablauf eines Geschäftsjahres folgende Zahlen als voraussichtliches Ergebnis vorgelegt: ... Der Leiter der Kostenrechnung schlägt vor, Produkt C in der nächsten Periode nicht mehr herzustellen. ... Würden Sie die Annahme dieses Zusatzauftrages befürworten?" [50] – Hier musst du die tiefergehenden Effekte beleuchten, nicht nur den oberflächlichen Verlust!
7. **Wiederholungs-Tipp**
* Setz dich kritisch mit der Aufgabe 27 [50] auseinander. Versuche, Argumente für und gegen die Eliminierung von Produkt C zu finden, die über die reine Zahlenbetrachtung hinausgehen. Das fördert dein kritisches Denken für die Prüfung.
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### **Aufgabe 28: Fertigungsplanung / Analyse im Controlling**
1. **Kontext (Warum ist das wichtig?)**
* Die Fertigungsplanung ist das Herzstück eines produzierenden Unternehmens. Ohne eine gute Planung, wie, wann und wo Produkte hergestellt werden, kann es zu Engpässen, überflüssigen Kosten oder unzufriedenen Kunden kommen. Die "Analyse im Controlling" in diesem Zusammenhang bedeutet, dass der Controller die Fertigungsprozesse optimiert, Kosten analysiert und die Einhaltung von Plänen überwacht [53, 54].
2. **Einfache Definition (Was ist das genau?)**
* **Fertigungsplanung** umfasst die detaillierte Festlegung des Produktionsprogramms, der benötigten Mengen, der Arbeitsabläufe, der Kapazitätsauslastung und der Prozesse zur Herstellung von Produkten [53, 54]. Ziel ist es, die Produktion effizient und kostengünstig zu gestalten und Engpässe zu vermeiden. Die **Analyse** in diesem Bereich befasst sich mit der Bewertung der Effizienz und Effektivität dieser Planungen und Prozesse.
3. **Praxisbeispiel**
* Die FormFix AG stellt Spritzgussteile her (Behälter A, B und C) [55]. Es gibt eine begrenzte Menge an Kunststoff, der für die Produktion benötigt wird, und jedes Produkt hat unterschiedliche Stückdeckungsbeiträge sowie Mindest- und Höchstmengen [55]. Hier muss die Fertigungsplanung bestimmen, welche Produkte in welcher Menge hergestellt werden sollen, um den Gewinn zu maximieren, obwohl der wichtigste Rohstoff (Kunststoff) begrenzt ist. Das ist eine klassische Engpasssituation, die eine gezielte Analyse erfordert.
4. **Rechnung**
* Die Berechnungen in der Fertigungsplanung sind vielfältig und können beinhalten:
* **Engpasskalkulation**: Wenn ein Engpass besteht (z.B. begrenzte Maschinenstunden, Rohstoffmengen), wird das Produkt mit dem höchsten **Stückdeckungsbeitrag pro Engpasseinheit** priorisiert [56].
* **Produktionsprogrammplanung**: Festlegung der optimalen Produktionsmengen für verschiedene Produkte, um den Gesamtdeckungsbeitrag oder Gewinn zu maximieren [56].
* **Losgrößenoptimierung**: Berechnung der idealen Produktionsmenge pro Fertigungslauf, um Rüst- und Lagerkosten zu minimieren [56].
* Im Beispiel der FormFix AG [55], müsstest du den Deckungsbeitrag pro Kilogramm Kunststoff (Engpassfaktor) berechnen, um zu sehen, welches Produkt am profitabelsten ist.
5. **Merkhilfe**
* **"Fertigung = Herz des Betriebs!"** Ohne gute Planung stockt die Produktion, und du verlierst Geld. Analyse ist dein EKG für dieses Herz. Stell dir vor, du bist der Koch in einer Küche, der entscheiden muss, welche Gerichte er zubereitet, wenn er nur eine begrenzte Menge einer seltenen Zutat hat.
6. **Prüfungsfrage**
* "Die FormFix AG stellt u.a. Spritzgussteile auf Kunststoffbasis her... Die Behälter A, B und C benötigen unterschiedliche Kunststoffmengen pro Stück, erbringen verschiedene Stückdeckungsbeiträge und weisen verschiedene absatz- und sortimentspolitisch bedingte Mindest- und Höchstmengen auf. Ermitteln Sie das optimale Produktionsprogramm unter Berücksichtigung des Engpasses." (Angelehnt an Aufgabe 8 des "Aufgabe_855.pdf") [55, 57].
7. **Wiederholungs-Tipp**
* Lies dir das Kapitel zur Produktions- und Absatzprogrammplanung durch [56]. Übe die Engpasskalkulation intensiv, da dies ein wiederkehrendes und prüfungsrelevantes Thema ist.
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### **Aufgabe 29 & 30: Grundlagen der Prozesskostenrechnung / Berechnung von Prozesskostensätzen**
1. **Kontext (Warum ist das wichtig?)**
* Die klassische Kostenrechnung, die Gemeinkosten pauschal über Zuschlagssätze verteilt, kann oft nicht genau zeigen, woher die Kosten wirklich kommen [18, 20]. Die Prozesskostenrechnung (PKR) ist hier die moderne Antwort: Sie schaut nicht nur "wo" Kosten entstehen (Kostenstelle), sondern "wofür" und "wie oft" sie entstehen (Prozesse und Aktivitäten) [58, 59]. Das ist entscheidend, um Ineffizienzen zu finden und Kosten gezielter zu senken.
2. **Einfache Definition (Was ist das genau?)**
* Die **Prozesskostenrechnung (PKR)** ist ein System, das Gemeinkosten verursachtengerechter den Kostenträgern (Produkten/Dienstleistungen) zuordnet, indem sie die Kosten auf Basis von Prozessen und deren Aktivitäten verrechnet [58, 59].
* **Tätigkeiten**: Die kleinsten, nicht weiter unterteilbaren Arbeitsschritte (z.B. "E-Mail schreiben", "Telefonat führen") [60].
* **Teilprozesse**: Eine Kette von homogenen Tätigkeiten innerhalb einer Kostenstelle (z.B. "Bestellabwicklung") [61, 62].
* **Hauptprozesse**: Eine Zusammenfassung von sachlich zusammenhängenden Teilprozessen, die über mehrere Kostenstellen hinweg laufen und denselben Kostentreiber haben (z.B. "Einkaufsprozess") [58, 63].
* **Leistungsmengen-induzierte (lmi) Kosten/Prozesse**: Kosten, die entstehen, wenn eine Tätigkeit oder ein Prozess ausgeführt wird (z.B. "Kundenberatung", abhängig von der Anzahl der Beratungen) [64-66]. Diese sind oft standardisiert und repetitiv [62, 66].
* **Leistungsmengen-neutrale (lmn) Kosten/Prozesse**: Kosten, die unabhängig vom Tätigkeitsvolumen anfallen (z.B. das Gehalt der Abteilungsleitung, Brandschutzversicherung) [62, 64-66]. Sie fallen "egal, ob Leistung erbracht wird oder nicht" an [65, 66].
3. **Praxisbeispiel**
* Die BVB-AG möchte die Kosten im Bereich "Materiallagerung" genauer analysieren [67-74]. Statt pauschal Materialgemeinkostenzuschläge zu verwenden, identifiziert sie Prozesse wie "Materialannahme", "Einlagerung", "Auslagerung".
* Für "Materialannahme" könnte der Kostentreiber "Anzahl der Materiallieferungen" sein. Die Kosten für diesen Prozess (lmi-Kosten) werden dann durch die Anzahl der Lieferungen geteilt, um den **lmi-Teilprozesskostensatz** zu erhalten [66].
* Das Gehalt des Lagerleiters ist eine **lmn-Kostenart**, da er sein Gehalt unabhängig von der Anzahl der Lieferungen erhält. Diese lmn-Kosten werden über einen **lmn-Umlagesatz** auf alle lmi-Prozesse umgelegt [62, 65, 66].
* Der **Gesamtprozesskostensatz** für die "Materialannahme" ist dann die Summe aus dem lmi-Teilprozesskostensatz und dem umgelegten lmn-Anteil [62, 65].
4. **Rechnung**
* **LMI-Teilprozesskostensatz**:
`LMI-Teilprozesskostensatz = Gesamtkosten des Teilprozesses / Prozessmenge (Cost Driver)` [66]
* **LMN-Umlagesatz**:
`LMN-Umlagesatz = Summe der LMN-Kosten / Summe der LMI-Kosten` [62, 65, 66]
Dieser Satz wird dann auf die jeweiligen lmi-Prozesse angewendet.
* **Gesamtprozesskostensatz**:
`Gesamtprozesskostensatz = LMI-Teilprozesskostensatz + (LMN-Umlagesatz * LMI-Teilprozesskostensatz)` [62, 65]
5. **Merkhilfe**
* **"PKR = Prozess-Kosten-Revolution!"** Nicht mehr "Wo sind die Kosten?", sondern "Wofür entstehen die Kosten und wie oft?"
* **LMI** = **L**äuft **M**eist **I**mmer gleich (standardisiert, mengenabhängig).
* **LMN** = **L**eitung **M**acht **N**ichts (oder nicht direkt mengenabhängig, fällt immer an).
6. **Prüfungsfrage**
* "Ergänzen Sie die nachfolgende Tabelle (graue Felder), indem Sie den lmi-Teilprozesskostensatz, den lmn-Umlagesatz und den Gesamtprozesskostensatz berechnen. Zunächst müssen Sie dafür in der Spalte >Teilprozesskosten< die Gesamtkosten in Höhe von 10.000,00 € anhand der benötigten Arbeitsstunden verteilen. Geben Sie unten den Rechenweg zu Ihren Ergebnissen an und erklären Sie beispielhaft den Prozesskostensatz für die Materialannahme!" [67, 68, 72-74]
* "Welche Ziele verfolgt die Prozesskostenrechnung? Was ist der Unterschied zwischen lmi-Prozessen und lmn-Prozessen?" [75]
7. **Wiederholungs-Tipp**
* Die Aufgaben 29 und 30 aus dem Übungsskript 2025 sind hier absolut zentral [41, 42, 73, 74, 76-82]. Rechne sie mehrmals durch. Konzentriere dich darauf, die lmi- und lmn-Kosten sauber zu identifizieren und zuzuordnen. Das ist der Knackpunkt! Auch das alte Kostenrechnungsbuch kann hier eine gute Zusatzquelle sein [83].
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Ich hoffe, diese strukturierte Aufbereitung hilft dir, die Themen zu durchdringen und die Prüfungen mit Bravour zu meistern! Bleib am Ball, wiederhole regelmäßig und scheue dich nicht, weitere Fragen zu stellen!
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Die Break-Even-Analyse ist ein fundamentales Controlling-Instrument. Sie zeigt uns den Punkt, an dem ein Unternehmen weder Gewinn noch Verlust macht. Im Diagramm sehen wir die Umsatzlinie in Grün und die Kostenlinie in Rot. Der Schnittpunkt ist unser Break-Even-Punkt - hier sind alle Kosten gedeckt.
Bei der Vollkostenrechnung werden alle Kosten auf die Produkte verteilt, während die Teilkostenrechnung nur variable Kosten direkt zurechnet. Für kurzfristige Entscheidungen wie Zusatzaufträge ist die Teilkostenrechnung oft besser geeignet, da sie zeigt, welchen Beitrag ein Auftrag zur Deckung der Fixkosten leistet.
Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung unterteilt Fixkosten in verschiedene Ebenen. Jede Stufe zeigt, wie viel nach Abzug der jeweiligen Kostenkategorie zur Deckung der nächsthöheren Fixkosten übrig bleibt. So erhalten wir präzisere Aussagen über die Profitabilität einzelner Produkte und Bereiche.
Bei der Fertigungsplanung müssen Engpässe berücksichtigt werden. Wenn Rohstoffe begrenzt sind, wird das Produkt mit dem höchsten Deckungsbeitrag pro Engpasseinheit priorisiert. In unserem Beispiel hat Behälter B mit 9 Euro pro Kilogramm Kunststoff die höchste Priorität.
Die Prozesskostenrechnung unterscheidet zwischen leistungsmengen-induzierten und leistungsmengen-neutralen Prozessen. LMI-Prozesse sind mengenabhängig und standardisiert, während LMN-Prozesse unabhängig vom Tätigkeitsvolumen anfallen. Die LMN-Kosten werden über einen Umlagesatz auf die LMI-Prozesse verteilt.