Hallo! Na klar, packen wir die Lernziele für die ersten Kapitel deines Skripts mal so richtig aus, damit du von Anfang an den vollen Durchblick hast. Denk dran: Es geht nicht nur ums Auswendiglernen, sondern darum, die Zusammenhänge zu **verstehen** und für die Prüfung **anwenden** zu können. Vernetze die Inhalte immer wieder neu in deinem Kopf!
***
### Lernziele Kapitel 1.1: Grundlagen – Definitionen der Finanzwirtschaft
In diesem ersten Kapitel geht es darum, die absolute Basis der Finanzwirtschaft zu legen. Stell dir vor, du baust ein Haus: Hier lernst du das Fundament und die wichtigsten Bausteine kennen, ohne die später nichts stehen kann.
**Dein Lernziel für Kapitel 1.1:**
Nach erfolgreichem Abschluss des Kapitels kannst du:
* Die Funktionen von Finanzierung und von Investition beschreiben.
* Investitionen und Finanzierung anhand der Zahlungsströme unterscheiden.
* Den direkten Zusammenhang zwischen Investition und Finanzierung formulieren.
---
**1) Einfacher Überblick**
* **Worum geht's?** Hier lernst du die Kernbegriffe "Finanzierung" und "Investition" kennen. Sie sind wie zwei Seiten derselben Medaille. Ohne sie geht in der betrieblichen Finanzwirtschaft gar nichts. Du verstehst, woher das Geld kommt (Finanzierung) und wohin es geht (Investition).
* **Warum wichtig?** Weil jede unternehmerische Entscheidung früher oder später mit Geld zu tun hat – und damit mit Finanzierung und Investition. Wenn du das nicht verstehst, kannst du später keine Bilanzen lesen oder beurteilen, ob ein Geschäft gut läuft.
**2) Definitionen & Bausteine**
| Begriff | Definition (kurz) | Was gehört dazu? (Bilanzseite) |
| :---------------- | :------------------------------------------------------- | :------------------------------------------------------------ |
| **Finanzwirtschaft** | Theorien und Techniken der Kapitalaufbringung (Finanzierung) und Kapitalanlage (Investition), ergänzt um Kapitalverwaltung (Zahlungsverkehr). | Alles, was mit der Beschaffung und Verwendung von Kapital zu tun hat. |
| **Finanzierung** | Alle Maßnahmen zur **Bereitstellung** von Kapital. Es geht um die **Mittelherkunft**. | **Passivseite der Bilanz:** Eigenkapital, Fremdkapital. |
| **Investition** | Die **Umwandlung** von Kapital in Vermögen. Es geht um die **Mittelverwendung**. | **Aktivseite der Bilanz:** Anlagevermögen (z.B. Maschinen, Gebäude, Lizenzen), Umlaufvermögen (z.B. Vorräte, liquide Mittel). |
* **Zahlungsströme:** Investition startet typischerweise mit einer Auszahlung (Kauf), gefolgt von Einzahlungsüberschüssen. Finanzierung beginnt mit einer Einzahlung (Kreditauszahlung), gefolgt von Auszahlungen (Tilgung, Zinsen).
**3) Beispiel aus dem Skript (angepasst für Einsteiger)**
Stell dir vor, du bist die **Holzwurm GmbH**, die hochwertiges Holzspielzeug herstellt.
* **Investition:** Du willst eine neue Produktionsanlage für 550.000 € kaufen. Das ist eine **Auszahlung** heute, aber du hoffst auf **Einzahlungen** (mehr Spielzeug verkaufen!) in den nächsten vier Jahren. Dieses Geld wird langfristig in einer Sachanlage gebunden.
* **Finanzierung:** Dafür nimmst du einen Kredit bei der Bank auf. Die Bank zahlt dir z.B. 550.000 € aus (das ist eine **Einzahlung** für dich), und du musst das Geld über die Jahre in Raten plus Zinsen zurückzahlen (das sind deine **Auszahlungen**). Hier kommt das Kapital **von außen**.
**4) Merkhilfe**
* **I**nvestition = **I**ns Vermögen stecken, **I**mmer auf der Aktivseite! (Mittel**verwendung**).
* **F**inanzierung = **F**ür das Geld sorgen, **F**ragen nach der Herkunft, **F**indet man auf der Passivseite! (Mittel**herkunft**).
* **Beide bedingen sich:** Kein Geld (Finanzierung), keine Investition!.
**5) Prüfungstipps und Hinweis vom Skript**
* **Kapitel 1.1 ist das Fundament:** Wie der Name schon sagt, sind diese Grundlagen unerlässlich für das gesamte Modul. Wer hier wackelt, wird später Probleme haben.
* **Der "Kreislauf finanzieller Mittel":** Skript (Pape) erwähnt diesen Kreislauf. Stell dir vor, das Kapital fließt vom Kapitalmarkt ins Unternehmen (Außenfinanzierung), wird investiert, generiert Einzahlungen (Innenfinanzierung) und fließt wieder an die Kapitalgeber zurück. Dieses Bild solltest du im Kopf haben!
* **Zahlungsorientierte Sichtweise:** Für finanzwirtschaftliche Entscheidungen ist die zahlungsorientierte Sichtweise entscheidend (Ein- und Auszahlungen), nicht die bilanzielle (Erträge und Aufwendungen). *Kritischer Hinweis: Verwechsle nicht Ertrag/Aufwand mit Ein-/Auszahlung!* Das ist ein klassischer Fehler. Abschreibungen sind z.B. Aufwand, aber keine Auszahlung.
**6) Wiederholungstipp (Active Recall & Spaced Repetition)**
* **Active Recall:** Nimm ein leeres Blatt. Zeichne eine Bilanz und trage dann nur die wichtigsten Begriffe (Investition, Finanzierung, Anlagevermögen, Umlaufvermögen, Eigenkapital, Fremdkapital) an die richtige Stelle ein. Erkläre dir selbst, warum sie dort stehen.
* **Spaced Repetition:** Schau dir diese Definitionen und den Kreislauf einmal pro Woche kurz an. Frag dich selbst: "Was ist der Unterschied zwischen Investition und Finanzierung aus zahlungsorientierter Sicht?"
* **Vernetztes Denken:** Überlege, wie eine Entscheidung zur Investition (z.B. Kauf einer Maschine) direkt eine Finanzierungsentscheidung (z.B. Kreditaufnahme) nach sich zieht.
***
### Lernziele Kapitel 1.2: Finanzwirtschaftliche Ziele der Unternehmung
Nachdem du die Grundbegriffe kennst, geht es hier um die "Warum-Frage": Warum treffen Unternehmen bestimmte Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen? Sie tun es, um ihre Ziele zu erreichen. Dieses Kapitel ist dein Kompass für alle späteren Entscheidungen!
**Dein Lernziel für Kapitel 1.2:**
Nach erfolgreichem Abschluss des Kapitels kannst du:
* Die finanzwirtschaftlichen Entscheidungskriterien darstellen, erste Kennzahlen berechnen und Ergebnisse beurteilen.
* Den Zielkonflikt der Entscheidungskriterien erklären.
* Wertorientierte Ziele formulieren und die Konzepte Shareholder- und Stakeholder Value vergleichen.
---
**1) Einfacher Überblick**
* **Worum geht's?** Unternehmen wollen nicht einfach nur Geld bewegen, sie verfolgen damit Ziele! Die vier wichtigsten finanzwirtschaftlichen Ziele sind: **Liquidität, Rentabilität, Sicherheit** und **Unabhängigkeit**. Du lernst, was diese Ziele bedeuten und warum man sie nicht alle gleichzeitig maximieren kann (der berüchtigte **Zielkonflikt**!).
* **Warum wichtig?** Diese Ziele sind die Leitplanken für *alle* finanziellen Entscheidungen. Wenn du später Investitionen oder Finanzierungsformen beurteilen sollst, musst du immer prüfen, wie sie sich auf diese Ziele auswirken. Das ist absolut prüfungsrelevant!
**2) Definitionen & Bausteine**
| Finanzziel | Definition | Prüfungs-Fokus (Kennzahlen) |
| :-------------- | :----------------------------------------------------------- | :----------------------------------------------------------- |
| **Liquidität** | Fähigkeit eines Unternehmens, seinen laufenden Zahlungsverpflichtungen **fristgerecht und betragsgenau** nachzukommen. Die "Zahlungsfähigkeit". | **Liquiditätsgrade** (1., 2., 3. Grades). *Merke:* Zähler sind liquide Mittel oder umlaufende Vermögenswerte, Nenner ist kurzfristiges Fremdkapital. |
| **Rentabilität** | Zeigt das **Ergebnis** (Gewinn, Cashflow) im Verhältnis zum **eingesetzten Kapital**. Wie effizient arbeitet das eingesetzte Kapital? | **Eigenkapitalrentabilität**, **Gesamtkapitalrentabilität (ROI)**, Umsatzrentabilität. |
| **Sicherheit** | Die Fähigkeit, unerwartete Risiken und Verluste aufzufangen, um die Existenz des Unternehmens zu gewährleisten. | Oft indirekt über Eigenkapitalquote oder Verschuldungsgrad gemessen. Basel II/III (Eigenkapitalunterlegung) ist hier ein wichtiger Aspekt für Banken. |
| **Unabhängigkeit** | Die Fähigkeit, unternehmerische Entscheidungen ohne übermäßige Einflussnahme Dritter (z.B. externer Kapitalgeber) treffen zu können. | Stark beeinflusst durch die **Kapitalstruktur** (Verhältnis Eigen- zu Fremdkapital). |
**Zielkonflikt Liquidität vs. Rentabilität:**
* **Das Problem:** Du kannst nicht beides gleichzeitig maximieren! Eine hohe Liquidität bedeutet oft, dass viel Kapital "totes Kapital" ist (z.B. auf dem Bankkonto), das kaum Zinsen bringt. Es ist also super sicher, aber nicht sehr rentabel.
* **Praxisbezug (Lufthansa):** Das Skript spricht das Spannungsfeld am Beispiel der Lufthansa an. In Krisenzeiten (z.B. Corona) dominierte das **Liquiditätsziel** absolut, um die Existenz zu sichern, auch wenn das auf Kosten der Rentabilität ging. Das war wichtiger als hohe Gewinne zu schreiben.
**3) Beispiel (wird im Skript vertieft)**
Die Pharma AG hat eine Liquidität 1. Grades von 42%, 2. Grades von 149% und 3. Grades von 221% [Beispiel in meinem vorigen Output].
* **Interpretation:** Werte liegen über den branchenüblichen Vergleichswerten. Das Unternehmen ist sehr liquide und kann seine kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen gut decken [Interpretation in meinem vorigen Output].
* **Kritische Frage (Prüfungsnah):** Ist das *gut* oder *schlecht*? Aus Liquiditätssicht: super! Aber aus Rentabilitätssicht: kritisch! Liegt hier zu viel totes Kapital, das besser investiert werden könnte, um höhere Renditen zu erzielen? Dieses Abwägen ist der Kern des Zielkonflikts.
**4) Merkhilfe**
* **L**iquidität = **L**äuft das Geld? (Zahlungsfähigkeit)
* **R**entabilität = **R**endite! (Gewinn im Verhältnis zum Einsatz)
* **S**icherheit = **S**chutzschild gegen Risiken
* **U**nabhängigkeit = **U**nbeirrt eigene Wege gehen (Kontrolle über Entscheidungen)
* **Konflikt:** Mehr vom einen bedeutet oft weniger vom anderen!
**5) Prüfungstipps und Hinweis vom Skript**
* **Priorität:** Liquidität ist die **zwingende Nebenbedingung** für die Existenz eines Unternehmens. Ohne Liquidität droht die Insolvenz, egal wie rentabel man auf dem Papier ist.
* **Stichtagsbezogen:** Liquiditätsgrade sind stichtagsbezogene Kennzahlen aus der Bilanz. Sie zeigen die Situation an einem bestimmten Datum, nicht die dynamischen Zahlungsströme über einen Zeitraum. Hier ist die **stromgrößenorientierte Liquiditätskennzahl** (z.B. Cashflow) ergänzend wichtig.
* **Zielwerte merken!** Die empfohlenen Zielwerte für die Liquiditätsgrade (z.B. Liquidität 2. Grades mind. 100%) sind wichtig, um Ergebnisse beurteilen zu können.
**6) Wiederholungstipp (Active Recall & Spaced Repetition)**
* **Active Recall:** Liste die vier Ziele auf und erkläre jedes in zwei Sätzen. Erkläre dann den Zielkonflikt zwischen Liquidität und Rentabilität. Nimm dir ein Beispielunternehmen und beurteile dessen Liquiditätsgrade – was bedeuten die Zahlen wirklich?
* **Spaced Repetition:** Wiederhole die Zieldefinitionen und den Zielkonflikt regelmäßig. Überlege dir neue Alltagsbeispiele.
* **Vernetztes Denken:** Wie beeinflusst eine hohe Eigenkapitalquote die Sicherheit? Wie hängt die Wahl einer Finanzierungsform (Eigen- vs. Fremdkapital) mit der Unabhängigkeit zusammen? (Spoiler: Fremdkapital ist günstiger, aber schränkt die Unabhängigkeit ein).
***
### Lernziele Kapitel 1.3: Überblick Finanzierungsalternativen
Jetzt wird's spannend: Woher kommt das ganze Geld, das Unternehmen für ihre Investitionen brauchen? Dieses Kapitel gibt dir eine erste Landkarte der Finanzierungsmöglichkeiten, die ein Unternehmen hat.
**Dein Lernziel für Kapitel 1.3:**
Nach erfolgreichem Abschluss des Kapitels kannst du:
* Kapitalmärkte in den Finanzmärkten einordnen und deren Funktionen erläutern.
* Kapitalmärkte anhand des Organisationsgrads unterscheiden.
* Corporate Governance erläutern und wesentliche Bestandteile reproduzieren. *(Hinweis: Obwohl im Skript als Lernziel genannt, wird das Thema Corporate Governance im Verlauf des Moduls laut Vorlesung nicht abgefragt. Konzentrier dich auf die anderen Punkte!)*
* Investor Relations Maßnahmen wiedergeben und deren Ziele erläutern.
* Finanzierungsformen anhand der gelernten Kriterien differenzieren.
---
**1) Einfacher Überblick**
* **Worum geht's?** Unternehmen brauchen Kapital, und dieses Kapital kommt aus verschiedenen Quellen und in verschiedenen Formen. Hier bekommst du einen ersten Überblick über die "Kapitalmärkte" und die verschiedenen "Finanzierungsformen". Es ist wie eine Werkzeugkiste: Du lernst, welche Werkzeuge es gibt und wofür man sie grob benutzen kann.
* **Warum wichtig?** Später wirst du detailliert über die einzelnen Finanzierungsinstrumente sprechen (Kredite, Aktien, etc.). Ohne diesen Überblick könntest du den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.
**2) Definitionen & Bausteine**
**Die Finanzmärkte – Das große Ganze**
Finanzmärkte sind der Oberbegriff für Orte, wo Kapital gehandelt wird. Sie gliedern sich in:
* **Geldmärkte:** Für **kurzfristige** Finanzierung (unter 1 Jahr). Hier sind hauptsächlich Banken und Zentralbanken aktiv, keine Privatpersonen.
* **Kapitalmärkte:** Für **langfristige** Finanzierung (ab 1 Jahr). Hier werden Unternehmen bewertet.
* **Organisierte Kapitalmärkte (Börsen):** Wertpapierbörsen, wo standardisierte Wertpapiere wie Aktien und Anleihen gehandelt werden. Hohe Transparenz und Liquidität.
* **Außerbörsliche Kapitalmärkte:** Direkte Geschäfte z.B. zwischen Unternehmen und Banken (Kredite) oder zwischen Unternehmen und Finanzinvestoren. Weniger standardisiert, oft höhere Transaktionskosten.
* **Währungs- und Derivatemärkte:** Für den Handel mit Währungen und Finanzinstrumenten zur Absicherung von Risiken.
**Funktionen der Kapitalmärkte**:
* **Allokationsfunktion:** Kapitalangebot und -nachfrage werden zusammengeführt. Geld fließt zu den Unternehmen, die es am effizientesten nutzen können (höchste Verzinsung).
* **Bewertungsfunktion:** Unternehmen und Wertpapiere werden bewertet. Durch Angebot und Nachfrage bildet sich ein Preis (z.B. Aktienkurs), der den Unternehmenswert widerspiegelt.
* **Informationsfunktion:** Marktteilnehmer erhalten Informationen über Preise, Risiken und die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen.
**Kriterien zur Systematisierung von Finanzierungsformen**:
| Kriterium | Erklärung | Beispiele (wird später vertieft) |
| :-------------------- | :----------------------------------------------------------- | :----------------------------------------------------------- |
| **Finanzierungsanlass** | Je nach Phase des Unternehmenslebenszyklus (Gründung, Wachstum, Reife, Refinanzierung, Sanierung). | Gründer finanzieren anders als etablierte Konzerne. Start-ups: Business Angels, Venture Capital; Reife Unternehmen: Bankkredite, Anleihen. |
| **Kapitalüberlassungsdauer** | Wie lange das Kapital dem Unternehmen zur Verfügung steht (kurzfristig, mittelfristig, langfristig). | Lieferantenkredit (kurzfristig), Darlehen (lang- oder mittelfristig), Aktien (langfristig). |
| **Finanzmittelherkunft** | Kommt das Kapital von **außen** (externe Quellen) oder aus dem **Unternehmen selbst** (interne Quellen)? | **Außenfinanzierung:** Bankkredit, Ausgabe von Aktien. **Innenfinanzierung:** Einbehaltene Gewinne, Abschreibungsgegenwerte. |
| **Rechtliche Stellung des Kapitalgebers** | Wer hat welche Rechte am Unternehmen (Eigentümer oder Gläubiger)? | **Eigenfinanzierung:** Aktionäre (Eigentümerrechte, Mitspracherecht). **Fremdfinanzierung:** Banken (Gläubigerrechte, Anspruch auf Zins & Tilgung). **Hybride Finanzierung (Mezzanine-Kapital):** Mischformen mit Merkmalen beider. |
**3) Beispiel**
Die **Holzwurm GmbH** (aus Kapitel 1.1) braucht wieder Geld für eine neue Produktlinie.
* **Finanzierungsanlass:** Es ist ein **Wachstumsvorhaben**.
* **Kapitalüberlassungsdauer:** Sie braucht es für 7 Jahre – das wäre **langfristige Finanzierung**.
* **Finanzmittelherkunft:** Sie überlegt, ob sie einen **Bankkredit** aufnimmt (Außenfinanzierung) oder nicht ausgeschüttete **Gewinne** des letzten Jahres nutzt (Innenfinanzierung).
* **Rechtliche Stellung:** Wenn sie einen Kredit nimmt, erhält die Bank **Fremdkapital** (Gläubigerrechte). Wenn sie Gewinne einbehält, stärkt sie ihr **Eigenkapital**.
**4) Merkhilfe**
* **Kapitalmärkte:** **A**llokation, **B**ewertung, **I**nformationen (ABI!).
* **Finanzierungsformen - 4 Hauptkriterien:** **A**nlass, **D**auer, **H**erkunft, **R**echtsstellung (ADHR!).
**5) Prüfungstipps und Hinweis vom Skript**
* **Die Systematisierung ist die Basis:** Das Skript betont, dass das Verständnis dieser Systematik "von grundlegender Bedeutung" ist. Das bedeutet: Verstehe die Kriterien und ordne die Instrumente richtig ein.
* **Abgrenzung Geld- vs. Kapitalmarkt:** Merk dir den Unterschied in der Fristigkeit (Geldmarkt bis 1 Jahr, Kapitalmarkt ab 1 Jahr) und den Marktteilnehmern (Geldmarkt hochprofessionell, keine Privatpersonen).
* **Corporate Governance:** Das Skript erwähnt dies zwar als Lernziel, aber die Vorlesung wird es nicht vertiefen und es ist nicht prüfungsrelevant. Konzentrier dich auf die anderen Lernziele in diesem Abschnitt.
* **Verknüpfung zu anderen Kapiteln:** Die Unterscheidung von Eigen- und Fremdkapital ist super wichtig und wird in den Kapiteln 3 (Beteiligungsfinanzierung) und 4 (Kreditfinanzierung) detailliert behandelt. Innenfinanzierung ist Thema von Kapitel 5.
**6) Wiederholungstipp (Active Recall & Spaced Repetition)**
* **Active Recall:** Zeichne eine Mindmap der Finanzmärkte und ihrer Funktionen. Nimm dir dann ein Unternehmen (z.B. Apple, BMW, dein lokales Café) und überlege, welche Finanzierungsformen es in welcher Situation nutzen könnte, basierend auf den vier Systematisierungskriterien.
* **Spaced Repetition:** Wiederhole die Begriffe und die Gliederung regelmäßig. Quizze dich selbst oder einen Lernpartner.
* **Vernetztes Denken:** Wie hängen die Funktionen des Kapitalmarkts (z.B. Informationsfunktion) mit den Zielen der Finanzanalyse zusammen (Kapitel 6)? Wie beeinflusst die Finanzmittelherkunft (Außen/Innen) die Unabhängigkeit eines Unternehmens (Kapitel 1.2)?
Ich hoffe, diese strukturierte Aufbereitung hilft dir, die Lernziele für die ersten drei Kapitel optimal zu erfassen und dich prüfungsnah vorzubereiten! Viel Erfolg beim weiteren Lernen!
视频信息
答案文本
视频字幕
Willkommen zu den Grundlagen der Finanzwirtschaft! Die Finanzwirtschaft beschäftigt sich mit der Beschaffung und Verwendung von Kapital in Unternehmen. Zwei zentrale Begriffe sind dabei Finanzierung und Investition. Die Finanzierung beschreibt die Mittelherkunft und steht auf der Passivseite der Bilanz. Die Investition beschreibt die Mittelverwendung und steht auf der Aktivseite. Finanzierung beginnt typischerweise mit einer Einzahlung, während Investitionen mit einer Auszahlung starten.
Die Finanzwirtschaft verfolgt vier zentrale Ziele. Erstens die Liquidität, also die Fähigkeit, Zahlungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Zweitens die Rentabilität, die das Verhältnis von Gewinn zum eingesetzten Kapital misst. Drittens die Sicherheit, um Risiken abzufedern. Viertens die Unabhängigkeit, um Entscheidungsfreiheit zu bewahren. Ein wichtiger Zielkonflikt besteht zwischen Liquidität und Rentabilität: Hohe Liquidität bedeutet oft niedrige Rentabilität, da liquide Mittel wenig Zinsen bringen.
Die Finanzwirtschaft bildet das Herzstück jedes Unternehmens. Sie umfasst drei Kernbereiche: die Kapitalaufbringung durch Finanzierung, die Kapitalanlage durch Investition und die Kapitalverwaltung im Zahlungsverkehr. Finanzierung und Investition sind dabei wie zwei Seiten derselben Medaille - Finanzierung beschäftigt sich mit der Mittelherkunft und erscheint auf der Passivseite der Bilanz, während Investition die Mittelverwendung behandelt und auf der Aktivseite zu finden ist.
Jedes Unternehmen verfolgt vier zentrale finanzwirtschaftliche Ziele. Erstens die Liquidität - die Fähigkeit, alle Zahlungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Zweitens die Rentabilität - das Verhältnis von Gewinn zum eingesetzten Kapital. Drittens die Sicherheit - der Schutz vor unerwarteten Risiken. Und viertens die Unabhängigkeit - die Bewahrung der Entscheidungsfreiheit. Das Problem: Diese Ziele stehen oft im Konflikt zueinander. Hohe Liquidität bedeutet meist niedrigere Rentabilität, da liquide Mittel wenig Zinsen bringen.
Liquiditätskennzahlen messen die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Die Liquidität ersten Grades setzt liquide Mittel ins Verhältnis zu kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die Liquidität zweiten Grades erweitert den Zähler um Forderungen. Die Liquidität dritten Grades umfasst das gesamte Umlaufvermögen. In unserem Beispiel zeigt die Pharma AG Werte von 42%, 149% und 221%. Diese liegen über den Zielwerten, was eine sehr gute Liquiditätssituation, aber möglicherweise zu viel ungenutztes Kapital bedeutet.
Finanzmärkte sind der Ort, wo Kapitalangebot und -nachfrage aufeinandertreffen. Sie gliedern sich in Geldmärkte für kurzfristige Finanzierung unter einem Jahr und Kapitalmärkte für langfristige Finanzierung ab einem Jahr. Kapitalmärkte unterteilen sich in organisierte Börsen und außerbörsliche Märkte. Finanzierungsformen lassen sich nach vier Kriterien systematisieren: dem Finanzierungsanlass, der Kapitalüberlassungsdauer, der Finanzmittelherkunft und der rechtlichen Stellung des Kapitalgebers. Diese Systematik ist fundamental für das Verständnis aller Finanzierungsinstrumente.
Die moderne Finanzwirtschaft orientiert sich an der Wertschöpfung. Dabei stehen sich zwei Ansätze gegenüber: Der Shareholder Value Ansatz fokussiert primär auf die Aktionärsinteressen und die Maximierung des Unternehmenswertes, oft mit kurzfristiger Perspektive. Der Stakeholder Value Ansatz hingegen berücksichtigt alle Interessensgruppen - Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Gesellschaft und Staat. Er verfolgt eine langfristige, nachhaltige Wertschöpfung. Der Trend geht heute vom reinen Shareholder Value hin zum umfassenderen Stakeholder Value Ansatz.
Kapitalmärkte erfüllen drei zentrale Funktionen für die Wirtschaft. Die Allokationsfunktion sorgt dafür, dass Kapital zu den effizientesten Verwendungen fließt - Unternehmen mit höheren Renditeaussichten erhalten leichter Kapital. Die Bewertungsfunktion ermöglicht es, durch Marktpreise den wahren Wert von Unternehmen und Wertpapieren zu bestimmen. Die Informationsfunktion schafft Transparenz über Preise, Risiken und Marktentwicklungen. Kapitalmärkte unterscheiden sich auch nach ihrem Organisationsgrad - von hochorganisierten Börsen bis hin zu individuellen außerbörslichen Geschäften.
Fassen wir die Grundlagen der Finanzwirtschaft zusammen: Finanzierung beschäftigt sich mit der Mittelherkunft, Investition mit der Mittelverwendung. Beide sind untrennbar miteinander verbunden. Unternehmen verfolgen vier Hauptziele: Liquidität, Rentabilität, Sicherheit und Unabhängigkeit, die oft in Konflikt zueinander stehen. Liquiditätskennzahlen helfen bei der Bewertung der Zahlungsfähigkeit. Kapitalmärkte vermitteln zwischen Kapitalanbietern und -nachfragern durch ihre Allokations-, Bewertungs- und Informationsfunktion. Diese Grundlagen bilden das Fundament für alle weiteren Themen wie detaillierte Finanzierungsformen, Investitionsrechnung und Finanzanalyse. Verstehen Sie die Zusammenhänge, wenden Sie die Kennzahlen an und denken Sie systematisch - das ist der Schlüssel zum Prüfungserfolg!